Was ist der Unterschied zwischen operativer Hebelwirkung und finanzieller Hebelwirkung?

Der Leverage-Effekt | einfach erklärt | Beispielaufgabe | wirtconomy (April 2024)

Der Leverage-Effekt | einfach erklärt | Beispielaufgabe | wirtconomy (April 2024)
Was ist der Unterschied zwischen operativer Hebelwirkung und finanzieller Hebelwirkung?
Anonim
a:

Operative Hebelwirkung und finanzielle Hebelwirkung vergrößern die Veränderungen, die sich aufgrund von Fixkosten in den Kapitalstrukturen eines Unternehmens ergeben. Der operative Hebel erhöht die Veränderungen des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) als Reaktion auf Umsatzveränderungen, wenn die Betriebskosten eines Unternehmens relativ hoch sind. Die finanzielle Hebelwirkung vergrößert die Veränderung des Ergebnisses je Aktie (EPS) als Reaktion auf Änderungen des EBIT, wobei die fixen Kosten jene der Finanzierung sind, insbesondere die Zinskosten.

Die operative Hebelwirkung misst das Ausmaß, in dem ein Unternehmen oder ein spezifisches Projekt eine Summe aus fixen und variablen Kosten erfordert. Fixkosten sind solche, die nicht durch eine Zunahme oder Abnahme der Gesamtzahl der Güter oder Dienstleistungen, die ein Unternehmen produziert, verändert werden. Variable Kosten sind diejenigen, die in direktem Zusammenhang mit der Produktion eines Unternehmens variieren - variable Kosten steigen, wenn die Produktion steigt und fallen, wenn die Produktion sinkt. Unternehmen mit einem höheren Verhältnis von Fixkosten zu variablen Kosten zeichnen sich dadurch aus, dass sie einen höheren operativen Leverage nutzen, während Unternehmen mit einem niedrigeren Verhältnis von Fixkosten zu variablen Kosten einen geringeren operativen Leverage nutzen. Die Verwendung eines höheren Grades an operativer Hebelwirkung erhöht das Risiko von Cashflow-Problemen, die sich aus Fehlern in Prognosen künftiger Verkäufe ergeben.

Der Grad der finanziellen Verschuldung (DFL) misst eine prozentuale Veränderung des Ergebnisses je Aktie für die Veränderung des EBIT des jeweiligen Unternehmens, die sich aus der Veränderung der Kapitalstruktur eines Unternehmens ergibt. Der Gewinn pro Aktie wird volatiler, wenn die DFL höher ist. Der finanzielle Hebel erhöht den Gewinn pro Aktie und die Rendite, da Zinsen fixe Kosten sind. Wenn die Umsätze und Gewinne eines Unternehmens steigen, wirkt sich dieser Hebel für das Unternehmen und für Investoren sehr vorteilhaft aus. Wenn jedoch Umsätze oder Gewinne unter Druck geraten oder fallen, können die exponentiellen Auswirkungen der Hebelwirkung problematisch werden.