Europäische Banken: Wachstum 2016?

Europas Banken unter Druck: Ist die Situation mit 2008 vergleichbar? (November 2024)

Europas Banken unter Druck: Ist die Situation mit 2008 vergleichbar? (November 2024)
Europäische Banken: Wachstum 2016?

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Anonim

Der europäische Bankensektor und die europäische Wirtschaft stehen im Allgemeinen unter starkem Druck. Das Wirtschaftswachstum hat zu kämpfen angekurbelt, die beispiellose geldpolitische Unterstützung durch die Europäische Zentralbank (EZB) war notwendig, um den Deflationsdruck abzuwenden, und die europäischen Banken haben schätzungsweise 1 Billion Dollar oder mehr an notleidenden Krediten. Nach mehreren Jahren des langsamen oder negativen Kreditwachstums für viele Banken gibt es 2016 Anlass zu Optimismus; Die makroökonomischen Bedingungen in Europa scheinen sich zu festigen, und neue Kreditzyklen könnten sich in Europa und den Vereinigten Staaten in einem sehr frühen Stadium befinden.

Alles in allem dürfte 2016 ein besseres Jahr für die europäischen Banken sein, aber nicht das Ausbruchwachstum. Es wird erwartet, dass die Kreditaktivität schneller als 2015 expandieren wird, aber es wird immer noch relativ langsam sein. Selbst wenn das Wachstum positiv überrascht, dürften die Gewinne durch das Niedrigzinsumfeld gedämpft werden.

Europäisches Wirtschaftsbild scheint sich zu festigen

Nach der globalen Finanzkrise 2008 hat die europäische Wirtschaft nie wieder Fuß gefasst. Nach durchschnittlich 2 2% Wachstum von 2000 bis 2007 haben die Länder der Eurozone von 2010 bis 2015 im Durchschnitt nur ein Wachstum von 8% verzeichnet.

Die allgemeinen Konjunkturaussichten verbessern sich jedoch nach einer Reihe von Maßnahmen langsam. So schätzt beispielsweise die ZEW-Umfrage zur Konjunkturerwartung, eine Bilanz der befragten Finanzanalysten und Investoren, dass die makroökonomischen Bedingungen im Euroraum schlecht sind, und die Erwartungen für die nächsten sechs Monate sind positiv, aber verschlechtern sich. Konsensprognosen sehen für 2016 ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in der Eurozone von 1,5 bis 1,8% vor - keine herausragende Wachstumsrate, aber unter den gegebenen Umständen anständig. Auch die WMA-Umfrage für Investoren zeigt an, dass der Markt für das Jahr mit einem ziemlich flachen Ausblick für europäische Aktien rechnet. Dennoch dürfte die EZB mit ihrem quantitativen Lockerungsprogramm und ihrer negativen Zinspolitik eine sehr aggressive Haltung einnehmen.

Europäischer Bankensektor gewinnt an Boden

Auch der Bankensektor kommt wieder auf die Beine. In den letzten Jahren haben viele Banken den Carry Trade genutzt, um ihre finanzielle Position zu stärken. Darüber hinaus weist die jüngste Umfrage der EZB über die Kreditvergabe im Euro-Währungsgebiet darauf hin, dass die Kreditstandards gelockert und die Nachfrage nach Krediten erhöht wird. Insbesondere die Kreditstandards und die Darlehensbedingungen lockern sich, und die Nachfrage steigt, um den Finanzierungsbedarf für Investitionsausgaben und Betriebskapital zu decken. Die europäischen Banker erwarten, dass sich diese Trends zumindest im zweiten Quartal fortsetzen werden. Dies sind Signale für ein auftauendes Kreditumfeld und vielleicht der Beginn eines neuen Kreditzyklus, der das Bilanzwachstum und die Profitabilität der Banken ankurbeln könnte.

Risiken bleiben bestehen

Während die Kreditvergabe in Europa an Fahrt aufnimmt, ist der Bankensektor dank strafferer Regulierung und stärkerer Kapitalisierung im Allgemeinen in einem besseren Gesundheitszustand. Asset-Qualität sollte jedoch nicht als Top-Risiko übersehen werden. Eine hohe Anzahl notleidender Kredite schafft Anfälligkeit für wirtschaftliche Rückschläge, insbesondere in den Peripherieländern Portugals, Spaniens und Griechenlands. Das Niedrigzinsumfeld (die EZB hat die kurzfristigen Zinsen in den negativen Bereich gedrückt) wird die Rentabilität der Banken unter Druck setzen, da die Nettozinsmargen wahrscheinlich sehr gering sein werden, solange die EZB ihren Fuß auf die geldpolitische Drosselung hält.

Beste Suchergebnisse

In diesem Umfeld sollten Banken mit den stärksten Bilanzen in Bezug auf Kapitalisierung, Qualität der Vermögenswerte und Diversifizierung des Portfolios über Branchen und Regionen hinweg die besten Ergebnisse erzielen. Zum Beispiel haben ukrainische und nordische Banken eine relativ höhere Qualität, Rentabilität und Kapitalausstattung als ihre europäischen Konkurrenten. Mittel- und osteuropäische Banken sind besser positioniert, um von einem schnelleren Wirtschaftswachstum im Vergleich zu Westeuropa zu profitieren. Diese Banken haben jedoch größere regulatorische Unsicherheiten, die die Gewinne belasten könnten.