Wie definieren Ökonomen moralisches Risiko?

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Wie definieren Ökonomen moralisches Risiko?

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Anonim
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Ein Ökonom identifiziert Moral Hazard als eine Situation, in der eine Partei einen Anreiz hat, mehr Ressourcen zu verwenden, als er sonst verwendet hätte, weil eine andere Partei die Kosten trägt. Dies führt zu ineffizienten mikroökonomischen Ergebnissen. Der Begriff "Moral Hazard" ist etwas irreführend; keine normativen Aussagen über Moral oder Werturteile sind beabsichtigt.

Das wohl bekannteste Beispiel für Moral Hazard ist die Tragödie der Commons. In einem Szenario, in dem Ressourcen in öffentlichem Besitz sind, hat jeder einzelne Akteur einen Anreiz, so viele wie möglich zu konsumieren, weil er keine Kosten trägt, die seinem Ressourcenverbrauch entsprechen. Andere Beispiele für Moral Hazard beinhalten Banken, die riskante Kredite vergeben, weil sie glauben, dass die Regierung ihnen nicht erlaubt, ihre Geschäfte zu beenden, oder Angestellte, die längere Pausen einlegen, weil sie nicht weniger bezahlt werden.

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Wirtschaftliche Erklärung der moralischen Gefahr

Die häufigste Erklärung für moralisches Risiko wird "Informationsasymmetrie" genannt. Dies tritt auf, wenn separate Parteien in einem Vertrag ungleiche Informationen haben. Betrachten Sie einen Subprime-Hypothekengeber, der weiß, dass seine Kreditnehmer eine relativ hohe Ausfallrate haben. Wenn der Kreditgeber jedoch einen Pool von Hypotheken als Finanzderivat verkauft, kann der Käufer die Kreditnehmerprofile nicht verstehen.

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Eine weitere Erklärung für Moral Hazard besteht darin, dass zwei oder mehr wirtschaftlich miteinander verbundene Parteien unterschiedlichen Anreizen ausgesetzt sind. Dies ist häufig bei Versicherungsverträgen zu beobachten, bei denen der Versicherer einen Anreiz hat, die Gesamtkosten zu senken, aber der Versicherte nicht mehr die vollen Kosten seines riskanten Verhaltens trägt. Dies wird als "Prinzipal-Agent-Problem" bezeichnet.