Was ist der Unterschied zwischen positiver und normativer Ökonomie?

positive und normative Aussagen | VWLweb | Goethe Uni Frankfurt | studentisches eLearning-Projekt (Kann 2024)

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Was ist der Unterschied zwischen positiver und normativer Ökonomie?
Anonim
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Positive Ökonomie ist objektiv und faktenbasiert, während normative Ökonomie subjektiv und wertorientiert ist. Positive wirtschaftliche Aussagen müssen nicht korrekt sein, aber sie müssen getestet und bewiesen oder widerlegt werden können. Normative ökonomische Aussagen basieren auf Meinungen, können also nicht bewiesen oder widerlegt werden.

Während diese Unterscheidung einfach erscheint, ist es nicht immer einfach, zwischen dem Positiven und dem Normativen zu unterscheiden. Viele allgemein akzeptierte Aussagen, die Menschen als Tatsache halten, basieren tatsächlich auf Werten.

Zum Beispiel ist die Aussage "Regierung sollte allen Bürgern eine Grundversorgung bieten" eine normative wirtschaftliche Aussage. Es gibt keinen Weg, um zu beweisen, ob die Regierung Gesundheitsversorgung leisten sollte; Diese Aussage basiert auf Meinungen über die Rolle der Regierung im Leben der Menschen, die Bedeutung der Gesundheitsversorgung und wer dafür bezahlen sollte.

Die Aussage "staatlich bereitgestelltes Gesundheitswesen erhöht die öffentlichen Ausgaben" ist eine positive wirtschaftliche Aussage, da sie anhand von Gesundheitsausgaben in Ländern wie Kanada und Großbritannien, wo die Regierung Gesundheitsversorgung anbietet, bewiesen oder widerlegt werden kann.

Unstimmigkeiten über öffentliche Richtlinien drehen sich normalerweise um normative wirtschaftliche Aussagen, und die Meinungsverschiedenheiten bleiben bestehen, weil keine Seite beweisen kann, dass sie richtig ist oder dass ihr Gegner inkorrekt ist. Ein klares Verständnis des Unterschieds zwischen positiver und normativer Ökonomie sollte zu einer besseren Politikgestaltung führen, wenn die Politik auf Fakten (positive Ökonomie) und nicht auf Meinungen (normative Ökonomie) basiert. Nichtsdestotrotz basieren zahlreiche politische Maßnahmen, die sich auf Fragen des internationalen Handels bis hin zur Wohlfahrt erstrecken, zumindest teilweise auf der normativen Ökonomie.