Das Tier-1-Kapital misst die Finanzkraft einer Bank. Es setzt sich aus Stammaktien der Gesellschaft und Gewinnrücklagen zusammen. Die Banken sind verpflichtet, 6% der risikogewichteten Aktiva als Tier-1-Kapital zu halten.
Mit der Weiterentwicklung des Bankensystems werden aktualisierte Versionen des Basler Akkords als Reaktion auf neue Innovationen und Bedrohungen veröffentlicht. Das jüngste ist Basel III, das 2010 aktualisiert wurde und sich schwerpunktmäßig mit der Verhinderung von Bankenkrisen befasst. Die Finanzkrise im Zeitraum 2007-2008 hat gezeigt, dass viele Banken für stressige Marktperioden unzureichend kapitalisiert wurden.
Im Wesentlichen hielten die Banken riesige Mengen riskanter Vermögenswerte auf Hebelwirkung. Bestimmte Banken wurden mehr als 30 Mal gegen ihr Eigenkapital gehegt. Wenn die Märkte steigen und stabile finanzielle Bedingungen herrschen, können Banken prosperieren. Wenn sich jedoch die Bedingungen verschlechtern, werden die riskanten Vermögenswerte illiquide und verlieren an Wert. Auf dem Höhepunkt der Krise waren viele Banken technisch zahlungsunfähig, wobei die Verbindlichkeiten die Aktiva übertrafen.
Die vom Baseler Akkord empfohlenen Regelungen sollen verhindern, dass überverschuldete Banken das Finanzsystem erneut bedrohen. Die Empfehlungen sind in den jeweiligen Rechtsrahmen des jeweiligen Landes integriert. Die Festlegung von Ebenen des Kernkapitals ist eine der wichtigsten Maßnahmen, die von den Aufsichtsbehörden ergriffen werden. Im Grunde begrenzt es die Höhe der risikobehafteten Vermögenswerte, die eine Bank in ihrer Bilanz einnehmen kann.
Die Mindest-Tier-1-Kapitalquoten sind ein Bollwerk gegen Banken, die zu systemischen Bedrohungen für das Finanzsystem werden, indem sie zu viele riskante Vermögenswerte übernehmen. Banken, die risikoreichere Vermögenswerte übernehmen wollen, sind gezwungen, die Bankreserven aufzustocken und sicherzustellen, dass bei einer Wertminderung der Vermögenswerte die Solvenz der Banken nicht gefährdet wird.
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